RHB Sonnleiten

Bezeichnung des Projektes: Mauerkirchner Brunnbach, Gemeinde Mauerkirchen, Rückhaltebecken Sonnleiten

Status: Fertige Maßnahme

RHB Sonnleiten - Karte

Veranlassung:

Vom 8. bis 10. Juli 1954 stand Oberösterreich buchstäblich unter Wasser. Auch Mauerkirchen war von der Hochwasserkatastrophe besonders betroffen. 21 Mann der Feuerwehr Mauerkirchen standen insgesamt 216 Stunden in Biburg, Brunning, Reichsdorf und Helpfau im Einsatz. Dabei wurden von der Feuerwehr Mauerkirchen eine Frau und 19 Stück Vieh gerettet. Die Chronik vermeldet dazu:

„… der Einsatz galt in erster Linie der Sicherstellung des Viehbestandes bei vom Wasser gefährdeten Bauernhöfen. Das Vieh wurde zum Teil in die Heuböden der Gehöfte, oder in höher gelegene Höfe gebracht. Besonders erschwert war der Einsatz in der Nacht, da das Vieh durch die besonderen Umstände sehr scheu und daher schlecht zu bewegen war.“

Auch von den schweren Unwettern 1991 wurde Mauerkirchen nicht verschont. Nach tagelangem Regen gab es am 2. August Hochwasseralarm. Breitflächige Überflutungen richteten große Schäden in Mauerkirchen und Reichsdorf an. Erst am 8. August war der Hochwassereinsatz der Feuerwehr Mauerkirchen abgeschlossen.

Mattig - Damm mit Überlaufsektion

Damm mit Überlaufsektion

Projektziel:

  • 100-jährlicher Hochwasserschutz für Mauerkirchen
  • Drosselung des Florianer Brunnbaches bis zum 100-jährlichen Hochwasserabfluss von 19,0 m³/s auf eine schadlose Abflussmenge von 1,6 m³/s
  • Speicherung von 440.000m³ im Rückhaltebecken beim 100-jährlichen Hochwasserereignis
  • Damm mit Einstauflächen
  • Damm mit Einstauflächen
  • Bauzustand
  • Bauzustand
Mattig - RHB Sonnleiten - Drosseleinlauf

Drosseleinlauf und Einbau der Drossel

Kurzbeschreibung:

Um für die Marktgemeinde Mauerkirchen einen 100-jährlichen Hochwasserschutz erzielen zu können, mussten die Hochwassergefahren durch die Mattig und des Mauerkirchner Brunnbach bewältigt werden. Als Schutz vor den Mattighochwässern wirkt der fertig gestellte Hochwasserschutz Reichsdorf. Um die kleinen, jedoch sehr schnellen Hochwasserspitzen des Brunnbaches zu entschärfen, wurde das Rückhaltebecken Sonnleiten errichtet. Das Rückhaltebecken verfügt über einen Stauraum von rund 440.000 m³, in welchem die Differenz zwischen Zulauf- und Ablaufwassermenge bei Hochwasser gespeichert wird. Bei Vollstau werden rund 20 ha eingestaut.

Das Becken besitzt eine selbststeuernde Ablaufdrossel, welche sicherstellt, dass bei verschiedenen Wasserständen immer annähernd die gleiche Ablaufmenge von max. 1,6 m³/s über den Grundablass in den Brunnbach abfließt. Dadurch kann ein 100-jährlicher Hochwasserschutz im besiedelten Überflutungsbereich des Brunnbaches erreicht werden.

Die Wirksamkeit und Notwendigkeit des Beckens konnte bereits bei mehreren Hochwasserereignissen nachgewiesen werden. Der größte Einstau im Rückhaltebecken Sonnleiten wurde beim Hochwasserereignis im Juni 2013 erreicht. Hier kam es zur Vollfüllung des Beckens und in der Nacht vom 2. Juni auf 3. Juni zum Anspringen der Hochwasserentlastung. Die abgeleitete Wassermenge konnte jedoch ohne Schäden in der Ortschaft Mauerkirchen geschlossen im Bachprofil des Mauerkirchner Brunnbach abgeführt werden.

Mattig - RHB Sonnleiten - Überlauf Juni 2013

Überlauf Juni 2013

Mattig - RHB Sonnleiten - Vollstau Juni 2013

Vollstau Juni 2013

Daten und Fakten des Projektes:
Bauherr:
Wasserverband Mattig
Planung:
Warnecke Consult Ziviltechniker GmbH
Bauleitung:
Gewässerbezirk Braunau
Bauzeit:
2002 – 2004
Baukosten:
2.700.000 Euro
Finanzierung:
  • Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft
  • Land Oberösterreich
  • Marktgemeinde Mauerkirchen

Nach oben