HWS Mauerkirchen Reichsdorf

Bezeichnung des Projektes: Mattig, Gemeinde Mauerkirchen und Helpfau – Uttendorf, Hochwasserschutz Mauerkirchen – Reichsdorf

Status: Fertige Maßnahme

Hochwasserschutz Mauerkirchen Reichsdorf - Karte

Veranlassung:

Der Wasserverband Mattig plante seit 1976 den Hochwasserschutz für die Ortschaften Mauerkirchen (Gemeinde Mauerkirchen) und Reichsdorf (Gemeinde Helpfau-Uttendorf). Ursprünglich war eine durchgehende Regulierung der Mattig von Braunau bis Uttendorf in Teilabschnitten vorgesehen. In Mauerkirchen wurden davon zwischen 1984 und 1989 noch 2 Bauabschnitte verwirklicht. Weiter flussaufwärts wurden diese Art des Hochwasserschutzes jedoch bereits um 1980 wieder verworfen.

Im Gesamtprojekt von 1976 war weiters ein „Hochwasserrückführungsdamm“ südlich von Mauerkirchen quer über das Mattigtal vorgesehen, der das im Vorland östlich der Mattig abfließende Hochwasser in die Regulierung Mauerkirchen einbindet. Für dessen Verwirklichung wurde rund 20 Jahre benötigt. Die „Mattigregulierung Mauerkirchen“ war zwar seit 1990 fertig, das Hochwasser konnte aber ohne Rückführungsdamm und Einbindemulde auf Grund des Talquergefälles nicht dort hin fließen, sondern gelangte wieder ins Ortszentrum von Mauerkirchen. So traten beim Hochwasser 1991 wieder große Schäden auf.

Hochwasserschutzplanungen für den Raum Mauerkirchen und Reichsdorf begannen wieder 1993 mit einer Variantenstudie. Daraus entwickelte sich das „Hochwasserrückhaltebecken Sonnleiten“ am Mauerkirchnerbach, welches 2004 in Betrieb ging, und der „Hochwasserschutz Mauerkirchen – Reichsdorf“. 1999 erging vom Wasserverband Mattig an den Zivilingenieur DI Werner Warnecke, Steyregg, der Auftrag ein Hochwasserschutzprojekt nach dem Stand der Technik auszuarbeiten. Unter Berücksichtigung eines integrierten Hochwasserschutzes blieben die bestehenden Überflutungsflächen weitestgehend erhalten und das Wasser wird durch Dämme und Mulden an den Häusern vorbeigeleitet.

Der Schutz ist für hundertjährliche Hochwässer ausgelegt. Zur Verbesserung der Abflussleistung in der Ortschaft Reichsdorf wurde das Bachprofil aufgeweitet und naturnah gestaltet. Zusätzlich wurde seitlich eine Hochwassermulde angelegt und zu den Häusern hin flache Dämme errichtet.

Projektziele:

  • 100-jährlicher Hochwasserschutz für Reichsdorf und Mauerkirchen
  • Weitestgehende Erhaltung der natürlichen Überflutungsflächen
  • Aufwertung des Naturraumes der Mattig durch Anlegung einer Biotopfläche
  • Mattig Hochwasser 2005
  • Hochwasser 2005
  • Mattig Hochwasser 2005
  • Hochwasser 2005
  • Mattig Hochwasser 2013
  • Hochwasser 2013
  • Mattig Hochwasser 2013 - Einbindemulde
  • Hochwasser 2013 – Einbindemulde

Kurzbeschreibung:

Unter Berücksichtigung eines integrierten Hochwasserschutzes blieben die bestehenden Überflutungsflächen weitestgehend erhalten und das Wasser wird durch Dämme und Mulden an den Häusern vorbeigeleitet. Der Schutz ist für hundertjährliche Hochwässer ausgelegt.

Zur Verbesserung der Abflussleistung in der Ortschaft Reichsdorf wurde das Bachprofil aufgeweitet und naturnah gestaltet. Zusätzlich wurde seitlich eine Hochwassermulde angelegt und zu den Häusern hin flache Dämme errichtet. Das Hochwasser östlich von Reichsdorf, welches nach Mauerkirchen strömte, wird über einen 1,3 km langen niedrigen Damm entlang der Bahnlinie und über eine 300 m lange und 50 m breite Mulde, die nördlich von einem Damm begrenzt wird, in die bestehende Mattigregulierung eingebunden.

Eine 55 m lange Bundesstraßenbrücke über diese Einbindemulde und eine weitere 20 m lange Brücke für die Querung der Mattig in der Ortschaft Reichsdorf waren erforderlich. Im südlichen Projektsbereich wurde auf zirka einem Hektar eine häufig überflutete Biotopfläche mit einem Nebengewässer und mit Tümpeln angelegt. Als Ausgleich für die durch die Abdämmungen verloren gegangenen Überflutungsflächen musste das Hochwasserrückhaltebecken Lengau im oberen Einzugsgebiet der Mattig um 300.000 m³ vergrößert werden, damit es unterhalb von Reichsdorf zu keiner Abflussverschärfung kommt.

Die Wirksamkeit der umgesetzten Hochwasserschutzmaßnahmen zeigte sich beim Hochwasserereignis im Juni 2013. Während in dem noch ohne Hochwasserschutz auskommende Uttendorf zahlreiche Häuser unter Wasser standen, wurden die ankommenden Wassermassen schadlos an der Ortschaft Reichsdorf vorbei geführt und über die Einbindemulde wieder der Mattig zugeführt.

  • Mattig Bau einer Einbindemulde - Ufergestaltung
  • Bau einer Einbindemulde – Ufergestaltung
  • Luftbild: Bau einer Einbindemulde und Flutstrecke an der Mattig
  • Luftbild: Bau einer Einbindemulde und Flutstrecke
  • Mattig - Nebengerinne und Biotop
  • Nebengerinne und Biotop
  • HWS Reichsdorf nach Fertigstellung
  • HWS Reichsdorf nach Fertigstellung
Daten und Fakten des Projektes:
Bauherr:
Wasserverband Mattig
Planung:
Warnecke Consult Ziviltechniker GmbH
Ausführung:
Gewässerbezirk Braunau
Bauzeit:
2009 – 2010
Baukosten:
2.200.000 Euro
Finanzierung:
  • Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft
  • Land Oberösterreich
  • Gemeinden Mauerkirchen und Helpfau – Uttendorf

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